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Capella lutherana
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Capella
lutherana
Musik der Reformationszeit und des Frühbarock
Die
CAPELLA LUTHERANA widmet sich speziell der Aufführung von Musik der
Reformationszeit und des Frühbarock. Standardmäßig umfasst das Ensemble
die Besetzung Vokalquartett/-quintett plus Tasteninstrument (Regal/Orgelpositiv/Cembalo/Virginal). Weitere Besetzungvarianten umfassen Continuostreicher (Barockcello/Gambe, Violone) oder Bläserensemble (Zink
+ Renaissanceposaunen). Die Vokalisten der Stammbesetzung Doris
Steffan-Wagner (Sopran), Matthias Lucht (Altus), Martin Steffan (Tenor)
und Lorenz Miehlich (Bariton) sind allesamt in der historisch
orientierten Musizier- und Gesangspraxis erfahrene Solisten.
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Repertoirebeispiele
sind die epochale Motetten- und Choralsammlung der frühen lutherischen
Kirche, Johann Walters "Geystliches Gesangbüchlein" (Fassung Worms
1525), Auszüge aus dem Mainzer Liederbuch des Peter Schöffer (1513)
oder aus dem Strassburger Liederbuch (1536) sowie weitere Werke bedeutender Meister der Zeit wie Isaac, Gombert, Senfl, Schlick, Susato u. v. a. . Aus
dem reizvollen, den Bogen von der Spätgotik bis zum Humanismus und zur
Renaissance schlagenden Repertoire dieser Zeit kreiert die Capella
lutherana abwechslungsreiche und charakteristische Programme abseits
ausgetretener Pfade. - Ein Beispiel für frühbarockes Repertoire stellen
die Motetten aus Johann Hermann Scheins "Israelsbrünnlein" (1623) dar,
die in unvergleichlicher Weise den expressiven italienischen
Madrigalstil in die deutsche Kirchenmusik einführen.
Doris Steffan-Wagner befasst
sich als Konzertsängerin eingehend mit der Musik des Mittelalters und
der Renaissance sowie mit barocker Gesangstechnik und Aufführungspraxis
v. a. der Musik Bachs, Händels und Monteverdis. Sie erweiterte ihr
Repertoire in den letzten Jahren mehr und mehr in die
klassisch-frühromantische Epoche hinein. Ihre solistische Tätigkeit in
Konzerten, Rundfunk- und CD-Aufnahmen führte sie ins In- und Ausland,
z. B. zum ‚Festival Monteverdi' Cremona oder zum ‚Progetto Martha
Argerich‘ Lugano. - Der Countertenor Matthias Lucht sang
unter Leitung namhafter Spezialisten für Alte Musik und war Gast u. a.
bei den Innsbrucker Festwochen, dem Heidelberger Frühling, dem Bachfest
Leipzig oder den Händelfestspielen Halle. An Opernbühnen in Innsbruck,
Berlin (Staatsoper), Karlsruhe oder München verkörperte er zahlreiche
Rollen in Opern von Händel oder Monteverdi. - Der Tenor Martin Steffan hat
sich auf die Interpretation Alter Musik spezialisiert und ist als
Solist im In- und Ausland gefragt. Er trat u.a. im Rahmen folgender
Festivals auf: Festival van Vlaanderen Brügge, Festival Oude Muziek
Utrecht, Tage für Alte Musik Herne, Menuhin Festival Gstaad. Daneben
hat er sich als Interpret des klassisch-frühromantischen Repertoires
einen Namen gemacht. - Lorenz Miehlich ist Mitglied von La Banda Mixta sowie
des Deutschen Kammerchors und ist als Konzertsänger, Stimmbildner und
Gesangs-pädagoge tätig. Er arbeitete mit zahlreichen Experten für
Historische Musizierpraxis, konzertierte u. a. in Frankreich, Italien
und Mexiko und leitet Gesangskurse im In- und Ausland.
Christian Schmitt-Engelstadt ist
Organist und Kantor an der Lutherkirche Worms. Als Orgeldozent
unterrichtete er an den Musikhochschulen Frankfurt und Mainz.
Konzertreisen führten den 1. Preisträger internationaler Wettbewerbe
(u. a. ION Nürnberg 1994) in Länder wie Frankreich, Spanien, die
Schweiz oder Mexiko. Er befasst sich eingehend mit Aspekten der
regionalen Musikhistorie und musiziert als Pianist und Cembalist
zusammen mit der Geigerin Olga Nodel und der Cellistin Katharina
Schmitt im Trio circulo.
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" ...
doch konnten die Besucher des Konzerts der Capella lutherana das
Gotteshaus frohen Mutes verlassen, denn die dargebotene Musik war
vorzüglich. Zu hören waren überwiegend Kompositionen aus den frühen
Tagen der Reformation, dem frühen 16. Jahrhundert. Die Instrumente, die
an diesem Abend zu hören waren, lieferten ein authentisches Klangbild:
die Bläser verwendeten Renaissanceposaunen und Zink, der Organist
spielte u. a. ein kleines Orgelpositiv und ein Regal. Bei letzterem
handelt es sich um eine transportable Kleinorgel, die ausschließlich
mit Zungenpfeifen bestückt ist und vom Spieler per Fuß mit dem nötigen
Wind versorgt wird. Hinzu kam das Vokalquartett, das sowohl im Ensemble
als auch in solistischer Weise einen historisch informierten Vortrag
pflegte. Gerade hieran zeigte sich, dass sich Ausdrucksstärke auch ohne
starken Vibratoeinsatz erreichen lässt. Es ist natürlich so, dass sich
bei einer Abfolge vieler kleingliedriger Stücke irgendwann Langeweile
einstellen kann. Im Falle der Capella lutherana wurde das allein schon
deswegen vermieden, weil die zur Verfügung stehenden Klangfarben
abwechslungsreich eingesetzt wurden. Die Besetzungen wechselten bei den
verschiedenen Strophen bunt, aber nicht planlos und wurden so zu einem
facettenreichen Gesamtbild zusammengefügt. Der musikalischen Kleinodien
gab es somit viele zu genießen ..."
Rhein-Main-Presse (5/2014)
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"...
Der italienische Titel „Fontana d’Israel – Israels Brünnlein“ zollt
einerseits der Herkunft des Madrigals, einem im 16. Jahrhundert, der
Zeit der Frührenaissance, entstandenen vier- oder mehrstimmigen
Vokalstück meist weltlichen Inhalts (im Gegensatz zur Motette) Respekt.
Anderseits verweist er auf die von Johann Hermann Schein (1586 – 1630)
als Textquelle verwendeten Bibelsprüche des Alten Testaments. Unter dem
Eindruck des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) ersetzte der
deutsche Dichter und Komponist des Frühbarock, dessen Anliegen es war,
sowohl Musik für die Messe als auch „zum erbaulichen Vergnügen bei
ehrlichen, außerkirchlichen Veranstaltungen“ zu schreiben, die im
italienischen Original meist verwendeten Liebesliedtexte. So verquickte
der Leipziger Thomaskantor – kompositorisch von den
Ausdrucksmöglichkeiten und reichen tonmalerischen Effekten dieser
Gesangsform inspiriert – seine Madrigale mit geistlichen Inhalten.
Frühbarockes Klangerlebnis
Dem
Sängerensemble gelang es geschlossen und eindringlich, einen klanglich
homogenen Eindruck von der Expressivität dieser Vokalstücke zu
vermitteln. Durch den virtuosen Einsatz eines zeittypischen,
sogenannten Virginals, eines kleinen cembalo- beziehungsweise
spinettartigen Klavierinstruments, rundete Christian Schmitt bei den
Instrumentalstücken, die die Reihe der vom Gesang dominierten Psalmen
wohltuend unterbrachen, das frühbarocke Klangerlebnis für die Zuschauer
authentisch ab."
Rhein-Main-Presse (6/2015)
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